Category: Allgemein

Die Geräuschkulisse des Alltags.

Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum. Wer hat´s gesagt? Nietzsche hat´s gesagt. Da wären wir also wieder bei den Philosophen.

Früher – und damit meine ich die Zeit, in der ich „groß“ wurde – ist man ja oft nach seinem Musikgeschmack be-/verurteilt worden. Ein bestimmtes Genre stand für eine bestimmte Lebenseinstellung.

Hippies hörten während der summer of love ihre Flower-Power-Musik und konzentrierten sich bei Woodstock auf peace & love, hörten dabei John Lennon, Janis Joplin, die Doors, Stones & sonstigen psychedelischen Rock mit Protestparolen, waren voll auf „Hair“ und genossen in ihren weiten, blumigen Kleidern, die ihr Freiheitsgefühl unterstützten, die bewusstseinserweiterte Wirkung ihrer halluzinogenen Drogen.

Die Punks provozierten als Rebellen der 70er mit ihren kurzen Stachelfrisuren, waren voll gegen Mainstream und Hippietum, haben Alltagsgegenstände wie Sicherheitsnadeln oder Hundehalsbänder wofür auch immer zweckentfremdet, gammelten Bier trinkend in leicht verranzter Kleidung (mit grellen Buttons und noch grelleren Socken) mit ihren Hunden in Grüppchen herum, lauschten dem „Dreiakkord-Sport“ der Toten Hosen und grölten zu den Ärzten.

Bis die Neue deutsche Welle mit ihren (meist) kurzlebigen Songs kam, Nena ihre Luftballons suchte, Hubert Kah den Sternenhimmel gesehen hat, Major Tom völlig losgelöst war, man in der Schickeria einfach nur Spaß haben wollte, Carbonara das Bruttosozialprodukt steigerte, Codo zum Eisbär wurde, verliebte Jungs die kleine Taschenlampe zum Brennen brachten, und – hurra – die Schule gebrannt hat.

Aber heute ist doch alles anders, wir haben so eine große Auswahl: Metal mit den rasanten Rhythmen und lärmenden Tönen, Alternative gegen Konsumradio, Crossover als U-Boot in der Musikindustrie, Reggae für das Gute-Laune-Feeling, Dance wenn nötig ohne Text, Synthesizer-Electro, Funk, Pop, Grunge, wenig umsatzstarke Indie-Musik, Soul,…

Trotzdem bin ich schon gefragt worden, als ich vom unplugged Passenger-Konzert schwärmte, das Element of Crime-Konzert mit einem mehrtägigen Berlin-Aufenthalt verbunden habe, von Milky Chance oder gar Hubert von Goisern erzählt hab: „Warum DAS denn?“ Einfach, weil ich neugierig bin. Manches Mal war´s auch nicht so prickelnd, meistens aber halt schon.

Es heißt doch, dass Musik verbindet, ja der Song Contest baut sogar Brücken! Musik kann aber auch heute noch ordentlich spalten. Trotz zahlreicher Bemühungen bin ich immer noch kein Fan von Slipknot. Metallica muss auch nicht unbedingt sein. Generell meide ich die Musik, die sich nur nach Gemisch aus komischen Schallwellen anhört.

Ich bevorzuge „organisierte“ Klänge, klar aneinander gereihte Töne – die sich notfalls auch aus meinem Munde unter der Dusche halbwegs „gerade“ anhören.

Ja, der Musikgeschmack ist schon eine sehr individuelle Sache. Manchmal gefällt einem einfach nur ein Lied, dann ist man wieder unbedingter Fan einer bestimmten Band. Einige Lieder sind mit ganz bestimmten Situationen oder Erinnerungen verknüpft, andere haben Spuren der Erinnerung hinterlassen und führen an Orte der Kindheit, Jugend oder des jungen Erwachsenseins zurück.

In welche Lade ich gehöre? Ich bin ein Kind des musikalischen Wirrwarrs – manche würden es vielleicht als „komischen“ Musikgeschmack bezeichnen: Ich mag alte Rock-Klassiker genauso wie neumodernen Pop (ich liebe französischen Pop!), Indie-Bands sind super, teilweise find ich auch Kinderlieder ganz schön klasse (Flieg, Kokosnuss, flieg… Kuddelmuddel Apfelstrudel… brandaktuell: Bewundert und beliebt ist Feuerwehrmann Sam). Und ja, auch so manchem Oldie-Schlager bin ich verfallen.

Und weil das alles so ein wildes Durcheinander ist, hab ich vor ein paar Jahren angefangen, den „Soundtrack meines Lebens“ zusammenzustellen. Das ist eine neverending story, aber eine tolle Sache. Wenn mir wieder was einfällt oder ich im Radio ein Lied höre, kommt´s auf die Liste. Außer ich vergesse – wie so oft – nach der Autofahrt, die Tracking List zu googlen oder nicht mehr weiß, an welchem Tag ich um 10 Uhr 41 dieses ach so schöne Lied gehört hab. Und schon ist wieder eins in den ewigen Musikgründen verschwunden.

Ich verlange nicht, dass jemand meine musikalischen Kreuzungen versteht – aber keine Sorge, auch wenn ich mitsummen oder sogar -singen kann, für Helene und Andreas bin selbst ich noch nicht reif genug…

Und die Hubschrauber kreisen.

Sie schwirren überall: Kampfhubschrauber, Transporthubschrauber, Rettungshubschrauber. Erstere sind die schlimmsten, kaum zu ertragen. Transporthubschrauber sind manchmal notwendig, oft aber auch nicht. Rettungshubschrauber muss es geben, aber da kommt es auf die Situation an, ob ihr Einsatz dringend erforderlich ist.

Nein, nicht die fliegenden Fahrzeuge – ich spreche von Eltern. Dass die sich um ihre Kinder kümmern, ist ja normal. Jeder ist stolz auf sein Kind, das Allerbeste ist grade gut genug.

Aber Hubschrauber-Eltern setzen noch eins drauf: Sie kreisen ständig um ihre Kinder, kauen ihnen alles vor, nehmen ihnen Entscheidungen ab, anstatt sie selbst eine Lösung finden zu lassen. Sie kontrollieren ihre Kinder, lassen sie nicht aus den Augen, packen sie in Watte. Vollkommene Überbehütung, Rundum-Überwachung, Förderwahn und Verwöhn-Strategien machen es dem Nachwuchs – aber Achtung: später auch uns Eltern – leider nicht leichter.

Schon im Baby-Alter beginnt der Wettstreit: Meins hat schon so und so viele Zähne, es kann dies, es kann das schon, der Kinderarzt hat gesagt, dass es für sein Alter schon viel weiter als üblich entwickelt ist. Oder wenn sie von der befreundeten Pädagoginnen berichten, die prophezeit, hat dass es besser fürs Kind wäre, es schon ein Jahr vorher einzuschulen…

Weibliche Wesen mit Kindern haben ein ganz besonderes Talent, sich in Hubschrauber der unterschiedlichsten Sorte zu verwandeln. Mütter (natürlich gibt es Ausnahmen) können echt anstrengend sein.

Kampfhubschrauber.
Wahre Begebenheit. Ort: Sandkiste im Wiener Drasche-Park. Ein knapp 2jähriger spielt (wie 20 andere Kinder auch – mit ganz friedlich mit seinen Sachen, die die Mutter in einer großen Tasche von weißgottwoher angeschleppt hat. Er schnappt sich eine kleine Schaufel und füllt den Kübel an – verfolgt von den bösen Blicken einer älteren Dame (wahrscheinlich eine Oma).

Ganz nervös wird sie schon, die gute Frau. Bis sie schließlich ihrem Enkerl ins Ohr flüstert, dass der andere Bub seine Schaufel entwendet hat. Schluss mit sandmeditativen und friedlichen Zusammenleben in der Kiste. Der Bestohlene geht auf den 2jährigen los als hätte er ihm seine neue Lego-Feuerwehr weggenommen. Und warum? Weil der Oma-Kampfhubschrauber den Kleinen angestachelt hat. Ausbaden (und die Schaufel zurückerobern) lässt die Oma das Kind die wirklich tragische Situation dann selbst.

Häufig frequentierte Plätze für den Einsatz von Kampfhubschrauber-Eltern sind Kindergärten und Schulen. Denn schließlich hat das eigene Kind diverse Macken, die gepflegt werden wollen – und das teilen diese Kampfhubschrauber den Pädagoginnen mehrmals täglich mit. Aus Angst, ihre Schützlinge könnten einmal nicht im Mittelpunkt stehen.

Transporthubschrauber.
Es ist klar, dass Eltern oft für ihre Kinder Taxi spielen müssen. Besonders dann, wenn mehrere Kinder der Familie unterschiedlichen Hobbies nachgehen oder wenn es Auswärtsspiele des Fußballvereins gibt. Aber müssen Zweitklässler tatsächlich noch bis in die Klasse begleitet werden? Müssen Kinder, die einen Katzensprung vom Ziel entfernt wohnen, von A nach B begleitet werden? Wenn montags (vor allem bei Regen) wieder Stau vor der Schule herrscht oder freitags um halb 12 kein Parkplatz mehr vor dem Kindergarten frei ist – die Transporthubschrauber sind unterwegs!

Rettungshubschrauber.
Das Kind wird auf Schritt und Tritt verfolgt, um sich ja nicht die Knie aufzuschürfen – in der Wiese. Rettungshubschrauber warnen ihrer Kinder vor jeder möglichen „Gefahr“ (und damit meine ich ungefährliche Gefahren… eh klar, dass man einschreiten muss, wenn´s brenzlig wird). Kinder dürfen doch bitte Kratzer, Beulen und aufgeschürfte Knie haben, oder? Nebenbei ein kleiner Tipp für noch-nicht-Eltern: Legt euch schon mal einen Vorrat an bunten Biene Maja-, Drache Kokosnuss- oder Lillifee-Pflastern in allen möglichen Größen an, die wirken nämlich schon vor dem Auspacken Wunder!!

Selbst, wenn man daneben steht, kann dass Kind im selben Moment noch stürzen und voll mit dem Gesicht am Asphalt aufkommen. Oder beim allerersten Sprint und kurz darauffolgenden Bauchfleck auf dem Fliesenboden springt ein Stück vom oberen Schneide(milch)zahn ab. Oder beim Bau der Schleuse im Bach fällt ein riesiger Stein auf die Finger, die anschließend blau und grün gequetscht sind.

Oder beim Abreißen von einem Stück Tixo spießen sich die Zacken unter die kleinen Fingernägel. Oder beim Spielen am Pool wird durch die Terrassenumrandung ein zentimetertiefes Loch in den Fuß gerissen. Oder das Kind fällt blöd gegen einen Sessel und hat eine Platzwunde am Hirn, die nach der Blaulicht-Fahrt im Krankenhaus geklebt wird. Oder einfach nur beim Gehen läuft das Kind gegen einen Pfosten und bricht sich ein Stück Schneide(leider nicht mehr milch-)zahn ab. Auszug meiner persönlichen Erfahrungen aus neunjährigem Mutter-Dasein.

Kann passieren, obwohl man seinen elterlichen Pflichten sorgfältigst nachkommt. Solche Situationen sorgen einmal mehr, einmal weniger für einen ordentlichen Adrenalinschub. Aber solgang´s wieder gepickt oder genäht werden kann und wieder gut wird – wird´s unter „Erfahrung“ verbucht.

Hubschrauber-Eltern sind der Grund, warum ich Spielgruppen und sonstige Ansammlungen von Übermüttern immer gemieden habe. Kann schon sein, dass gleich Denkende unter ihnen sind. Die Masse, diese geballte Ladung an allwissenden „Erziehungsexperten“ (Eltern) macht mich nervös. Und selbst, wenn man solche Gruppen meidet – Heli-Eltern kann man einfach nicht entfliehen. Ich bevorzuge herrlich normale Eltern, wie ich sie glücklicherweise um mich habe.

Es wäre doch wirklich fatal, wenn die Kinder selbst – und damit meine ich auch schon Kleinkinder – ihre Erfahrungen selbst machen dürften (weil Überraschung, aus Erfahrung lernt man)!

Laissez-faire ist aber auch nix für mich – Kinder brauchen klare Grenzen, sonst hat man selbst verdammt schlechte Karten. Aber die Zwerge brauchen auch ausreichend Raum, in dem sie sich entfalten und die Welt auf ihre eigene Art und Weise entdecken können. Nur so lernen sie, zu vertrauen. Und haben sie was selbst vollbracht, sind sie auch unheimlich stolz.

Diese kleinen hypersensiblen und empfindsamen Wesen reagieren nämlich unheimlich auf das, was wir Eltern ausstrahlen – sei es Stress, Angst, Liebe oder Vertrauen. Deshalb, liebe Hubschrauber-Eltern, spart Sprit und kreist ein bisschen weniger – schenkt euren Kindern etwas mehr Vertrauen, gebt ihnen die Chance auf unüberwachte LEBENSzeit und die Möglichkeit, selbst Erfahrungen zu sammeln – und alles wird gut!

Harte Arbeit, ich weiß. Aber verpasst bloß nicht die beste Zeit für den Absprung aus dem Heli, sonst seid ihr verloren…

Die Männer in meinem Leben.

Hier ist von Männern die Rede, die nicht mit mir unter einem Dach leben und werden das auch nie! Es sind die prominenten, für mich unerreichbaren. Die weiblichen Kolleginnen werden in meinem Ranking ignoriert. Sie haben´s nicht mal zu einer Nominierung geschafft. Denn gegen DIESE fünf Jungs kommt keiner so schnell an.

Es gibt tolle und weniger tolle Schauspieler, schöne und weniger schöne, berühmte und weniger berühmte. Dann gibt es die wildesten Kombinationen – toll und weniger schön, schön und weniger berühmt, aber toll. Im Idealfall sind sie berühmt und schön.

Selbst bei „Lieblingsschauspieler“ komme ich nicht auf DEN einen. Weil ich da schon mal unterscheiden muss zwischen deutschsprachigem und internationalem Lieblingsschauspieler, schönstem Lieblingsschauspieler und mehreren Lieblingsschauspielern bzw. Moderatoren mit der schönsten, absolut herzerwärmendsten und prickelndsten Stimme.

Mein Preis, die absolute Überdrüber-Trophäe für den allerbesten deutschsprachigen Lieblingsschauspieler (Kategorie schön anzusehen & gut) geht an Jan Josef. Jan Josef Liefers. Oh-mein-Gott, wie ich den gerne mag!

Absolut genial als Professor Karl-Friedrich Boerne im Münster-Tatort, großartig im Klassiker „Knockin´ on Heaven´s Door“ und stimmgewaltig als Synchronsprecher in diversen Zeichentrickfilmen. Jan Josef kann auch singen („Ein Halleluja“ oder das „Gemeinsam gesungene Lied“ mit Axel Prahl sind schon recht super). Aber in dieser Kategorie leider keine Auszeichnung.

Dahinschmelzen könnte ich, wenn er in der Werbepause beim Vernaschen seines Ferrero Rochers so verschmitzt spitzbübisch lächelt. Was für ein facettenreicher Mann!

Mein internationaler, allerdings eine Spur weniger schöner, dafür umso talentierterer Lieblingsschauspieler: Kevin Spacey. (Schauspielerisch) lieben gelernt hab ich ihn in „The Usual Suspects“ (erstmals auf Englisch gesehen). Großartiger Film – wegen der Wahnsinns-Geschichte um den mysteriösen Keyser Soze. Oder wegen dem unpackbaren letzten Satz: „Der größte Trick, den der Teufel je gebracht hat war, die Welt glauben zu lassen, es gäbe ihn gar nicht. Und einfach so … ist er weg“), dann humpelt er davon – wie theatralisch! Einfach nur wow, mag ich einfach, j´aime, ganz ohne weitere Begründung – ist nämlich so. *Ding*

Und in der nächsten Kategorie – schönster & sympathischster, obwohl nur bedingt guter Lieblingsschauspieler: George! Ja, hier bediene ich ein Klischee. Hand aufs Herz, wer findet diesen Gentlemen mit dem grau melierten Haar, den dunklen Augen, dem breiten Lächeln und der sympathischen Art nicht toll!

Aber seit seiner Rolle in „O brother, where art thou“, wie er da so als mittelgroßes Doofbrot in schlabbrigen Latzhosen rumgelaufen ist, kann ich ihn schauspielerisch leider nicht mehr ernst nehmen. In „Syriana“ hab ich weder ihn verstanden noch die Story dahinter durchschaut. Gut, ich hab zwischendurch einen kleinen Powernap (erstmalig im Kino, wirklich!!) gehalten. Auf der Couch kommt das schon auch vor, aber da registriert mein Unterbewusstsein, was während dessen passiert ist und wenn ich wieder aufwache, kann ich gleich folgen. Oder ich frag meinen Mitseher, was während meines Nickerchens denn so alles passiert ist…

Zurück zu George. Ich bin ja eigentlich nicht so sehr die, der einer gefällt, weil er halt ein gutes Management und einen guten Stylisten hat. Aber in diesem Fall komme ich leider nicht dagegen an. Ganz besonders mag ich ihn, wenn er an seinem Voluto (O-Ton „Vouludou“) schlürft. Mhhhhh… Hammer-Kombi – George & Kaffee!

Und jetzt stellt euch Jan Josef und George mal gemeinsam vor – der eine knabbert seine Ferreros, der andere schlürft Vouludou… was für ein Gedanke!

Es gibt aber auch prominente Männer, deren Stimme ich verfallen bin. Auch in dieser Kategorie war George nominiert. Aber wegen der Verbundenheit mit der deutschen Sprache gibt´s zwei Rosen – ähhh Preise – für Frank Hoffmann und Miguel Herz-Kestranek. Fangen sie zu reden an, stellt´s mir vor lauter schön die Haare auf.

Frank Hoffmanns Stimme fesselte mich schon, als er noch „Trailer“ (einige ältere unter euch kennen das vielleicht noch) moderiert hat. Vielleicht war das auch die Zeit, in der ich (unbewusst) Kino-Fan wurde? Und Miguel mit seiner unverwechselbaren, markanten, charismatischen, einzigartigen Stimme – was für ein Ohrenschmaus.

Und weil ich heute eh schon so viel geschwafelt hab, lass ich es sein, euch von meinem Zusammentreffen mit den beiden zu erzählen… wo sie tatsächllich mit MIR gesprochen haben… wo ich´s einfach nicht gepackt hab, so schöne Stimmen vor mir zu haben… ob sie sich an meine Stimme auch noch erinnern (obwohl ich mehr mit lauschen und anhimmeln beschäftigt war)… aber da war Verlass auf meine Synapsen – sie haben dafür gesorgt, dass ich im richtigen Moment lächle und nicke, weil auch das gekonnt rüberkommen und ästhetisch wirken muss.

Zum Abschluss doch noch eine Frau, deren „professionelle“ Stimme ich liebe liebe liebe – du weißt, dass ich dich mein, UDo, gell  – Applaus & danke dass du die Ehre der Damenwelt rettest!

Eine Frage der Organisation.

Auszeit vom Alltag, in den Tag hineinleben, kein Essensplan, keine Schmutzwäsche, keine Termine. Meer, Strand, sonnige Tage und laue Sommernächte auf einer mediterranen Terrasse. Ein gutes Buch, gutes Essen, ein gschmackiges Flascherl was auch immer. Endlich Urlaub! Also: Fenster zu, Rollläden runter, Biomüll raustragen, Haustür zusperren, ab ins Auto zum Flughafen und die schönste Zeit des Jahres kann beginnen. DAS ist die Idealvorstellung, funktioniert bei mir aber leider nicht ganz so.

Bis ansatzweise eine Art Entspannungsphase eintritt, muss das traute Heim noch in einen musterhausähnlichen Zustand versetzt werden (könnte ja jemand reingehen und einen Schock fürs Leben kriegen). Außerdem, wer kommt denn bitte nicht gern aus dem Urlaub in ein schön aufgeräumtes und geputztes Haus zurück? Ich schon. Deshalb muss also alles vorher noch gemacht werden. Muss nicht, sollte. Nein, ich will das so. Fazit: Ich bin selbst schuld, dass der Stresslevel im Vorurlaubs-Wahnsinn ins Unermessliche steigt.

Heißt: Tage vorher gibt´s nur noch Restlessen, damit selbst die letzte Karotte noch verarbeitet wird. Übrigens kommen da oft recht kreative Sachen raus! Die ganze Schmutzwäsche wird gewaschen, weil sich die Wäscheberge nach dem Urlaub sowieso wieder türmen. Die Betten werden frisch bezogen, weil man nach zwei Wochen diesen klammen, modrigen Meerwassermief eh nicht mehr riechen kann. Außerdem liiiiiiebe ich frisch bezogene Betten, das gibt einem doch irgendwie das Gefühl von Heimat und Wohlbefinden. Ja, ich zu dieser Macke stehe ich.

Dann ist da noch die Sache mit dem Koffer packen. Große Bewunderung und Applaus für diejenigen, die es schaffen, unter einer halben Stunde ihre sieben Sachen für zwei Wochen zu packen (ja, es gibt sie wirklich). Tipps herzlich willkommen! Ich weiß, notwendig wären eigentlich nur Kreditkarte, Bares, Handy samt Ladekabel und ein Ausweis – alles andere ist käuflich. Aber ob sie dann im Urlaubsort auch meine Lieblingszahnpasta, mein heißgeliebtes Duschgel und die Sonnencreme haben, die meine Haut verträgt? Egal, ist ja nur Theorie (Überraschungsurlaub wär nix für mich!!!).

Bis wir wirklich so richtig startklar für die Abreise – ach, was sag ich – bis unsere Koffer gepackt sind, das bedarf schon wochenlanger Organisation. Die armen Kinder dürfen die letzten Tage nur mehr im selben Gwand rumlaufen, damit für den Urlaub und die paar Tage danach noch ausreichend saubere Kleidung vorhanden ist.

Dann gibt es da diese Liste. Die Urlaubsliste (auf einen „Kaszettel“ gekritzeltes Sammelsurium von Dingen) vom Vorjahr wäre perfekt. Doch die liegt an einem sicheren Ort, wo ich mir nach dem letzten Urlaub gedacht habe: „Total logisch, hier schau ich als erstes nach.“ Unauffindbar, also neuer Kaszettel, auf den dann täglich neue Dinge geschrieben werden.

Voll organisiert und bestens vorbereitet wie ich dann bin, wird alles hergerichtet – um am Ende (meist am Vorabend) draufzukommen, dass noch was ganz wichtiges fehlt – wie eben die hautverträgliche Sonnencreme, ein halbwegs sitzender Bikini, eine kleine Kühltasche für den Strand, das Notfall-Handgepäck (Trockenfutter für die Kinder, Feuchttücher, desinfizierendes Handgel, Pflaster, Speibsackerl). Das wird dann eben „morgen“ noch besorgt.

Ein gültiger Reisepass wär auch nicht schlecht… das wäre am Vorabend tatsächlich ein mittelgroßes Problem – für heuer sind wir aber alle noch save. Voll beladen und wieder zitternd an der Kofferwaage vorbeischleichend, rufen die leeren Koffer der Kinder: „Pack mich mit jeder Menge Wechselgwand für alle Fälle, Strandspielutensilien und sonstigen beschäftigungstherapeutisch wertvollen Sachen wie Büchern, Autos oder Rätselheften.“

Das Gefinkelte an der Sache ist, dass die Koffer nicht allzu vollgestopft sein dürfen, weil wir garantiert wieder diverse Fundsachen und ausländische Naturgüter wie Muscheln oder Steine tonnenweise nach Hause schleppen. Praktisch, als die Kinder noch keine „Klogänger“ waren – da war am Ende des Urlaubs aufgrund des Windelverbrauchs ganz automatisch Platz für diese Dinge. Ja, wir haben die Windeln von zuhause mitgenommen, weil sie egal woanders das Dreifache von eh schon zu teuer für´s reinkacken kosten. Jetzt muss dieser Restplatz eben auch auf die Liste. Und ich spür´s… morgen ist der beste Tag, um die Kritzelkratzelliste vom Vorjahr zu suchen.

Tja und das alles – organisieren, putzen, Wäsche waschen, Betten beziehen, Restlessen-Ideen verwirklichen, Liste schreiben, packen – wird dann gemacht, während sich die Kinder natürlich liebe- und rücksichtsvoll miteinander beschäftigen.

Für uns geht’s heuer wieder nach Griechenland. Als wir vor drei Jahren bei Lola und Sotires in Chalchidiki (genau in Vouvourou, das absolut traumhafte und sehr geniale Areal heißt „Ta Petrina,“ falls ihr mal dorthin wollt – sehr zu empfehlen) und vor zwei Jahren auf Pilion waren, war die Stimmung bei den Griechen schon nicht rosig, obwohl alle immer wirklich sehr freundlich waren. Mal schaun, wie sich´s bis September noch entwickelt. Give Greece a chance!

Und wenn wir aus diesem Urlaub nicht zurückkommen (können), dann schaut doch gelegentlich mal hier rein – wer weiß, vielleicht friste ich dann im griechischen Süden mein Dasein als Oliven-Bäuerin und gebe Tipps, wo die leckersten Oliven wachsen und woran man das beste Olivenöl wirklich erkennen kann…

Merci chérie.

Wie ihr wisst, bin ich der französischen Sprache verfallen. Es gab Zeiten, da konnte ich doch tatsächlich fließend französisch sprechen. Meinen drei Au Pair-Schützlingen im südfranzösischen Nîmes sei dank, lernte ich auch recht schnell, in dieser Sprache zu fluchen.

Wie kam´s? Es begann schon in Englisch in der Hauptschule. Ich hatte einen Lehrer, damals wahrscheinlich so uralte Anfang/Mitte Dreißig. Ein lässiger Typ, best friend aller Schüler und Schülerversteher, der wahrscheinlich jeden Wettbewerb im Kreidenschießen gewonnen hätte. Dann, in der HBLA, das vollkommene Gegenteil: Eine kleine strenge pädagogische Englisch-Zwergin mit Stock im Arsch, die das Leben offenbar nicht so witzig fand. Und ihre Schüler mochte sie schon gar nicht.

So wurde mir der Spaß am Englischen schon damals gründlich verdorben. Bis heute mag ich´s nicht so gerne reden, besonders nicht mit Natives. Wenn´s drauf ankommt – und manchmal muss es ja sein – geht’s schon. Aber ich komme mir dann halt immer vor wie ein Marsmännchen auf der Venus mit intergalaktischem Akzent.

Aus dieser ich-kann-und-will-nicht-englisch-sprechen-Affäre zog mich meine etwas abgehobene, aber trotzdem noch sympathische, wirklich steinalte Französisch-Lehrerin. Sie war es, die mir diese Sprache so nah gebracht hat, dass ich mich schon nach den ersten Wörtern im Anfänger-Buch unwiderstehlich romantisch gefühlt habe.

Diese Faszination hat mich zur Matura in diesem Fach geführt. Bei der Mündlichen hab ich gleich mal vergessen, Titel und Einleitung zu übersetzen (ich wusste schon damals, dass das generell überbewertet wird und hab mich halt aufs Wesentliche konzentriert).

Für die Matura mussten wir damals fächergreifende Themen finden, also was lag näher als die Französische Revolution (das finde ich übrigens heute noch sehr genial von mir, diesen fließenden Übergang zu liberté, égalité, fraternité). Weniger prickelnd war dann die Staatsbürgerkunde.  Rechtsgeschichten und Gesetzestexte waren mir damals schon suspekt. Aber zumindest der Lehrer war recht attraktiv. Oder ist er das nur in meiner Erinnerung? Na, ich werde ihn vorbeugend nicht googlen, nicht dass ich dieses Andenken zerstöre…

Matura fertig – was tun? Dieser riesige und wichtige Lebensabschnitt war geschafft, es roch nach Freiheit. Doch ich war vollkommen planlos und konnte mich wieder mal für nix entscheiden.

Den Gedanken an ein Französisch-Simultan-Dolmetsch-Studium habe ich verworfen, nachdem ich es allein beim Durchlesen der Studienbeschreibungen für äußerst aufwändig befunden habe. Hätt ich das durchgezogen, würde ich jetzt in Brüssel sitzen und keine Zeit haben, das hier zu schreiben. Und wenn, dann auf Französisch.

Auch für einen der unzähligen Berufe (wie Köchin, Buchhalterin, Schneiderin, „Hauswirtschafterin“), für die ich in der HBLA ausgebildet worden bin, war ich (noch) nicht bereit. Deshalb war „auf und davon“ die einzige Alternative, die mir blieb.

Ach herrje, war ich jung. Heute ist 19 ja kein Alter mehr, in dem man beginnt, die Welt zu entdecken. Die Jugend von heute hat ja schon mit 15 fast alle Kontinente bereist, weiß schon viel mehr und vor allem wissen diese jungen Leute schon viel früher, was sie wollen – anderer Gedanke.

Ganz allein und ohne Handy hab ich mich auf den Weg in den Süden Frankreichs gemacht. Rotz und Wasser hab ich in diesem Flieger geheult, weil ich halt immer schon sehr gefühlsduselig war. Drei Monster – Basil (2), Marie (4) und Amélie (6), die hysterische Mutter Sophie (von Beruf Arzt-Gattin), der lethargische Vater Chrisophe (wirklich ein Arzt) und das Riesenviech von Hund Filou (der mir regelmäßig vor meine Zimmertür gekotzt hat), warteten auf mich. Hätte ich gewusst, was auf mich zukommt, ich hätte mir den Fallschirm angeschnallt und wäre gesprungen (weil damals hatte ich ja noch keine Höhenangst, ebenfalls anderer großer Gedanke… allerdings ob ich den in einen kleinen Text krieg ist fraglich).

Abgesehen von alldem (Monster-Kinder, komische Franzosen, Heimweh,…) wurde während meines Au Pair-Daseins die Liebe zur französischen Sprache immer größer. Wohlbemerkt NICHT zu den Franzosen, weil die sind ja schon etwas eigen.

Ich musste mich immer gleich als Österreicherin outen, weil sie ja keine Deutschen mögen. Franzosen essen zu jeder Tages- und Nachtzeit echt ungesunde Sachen (Baguette, Croissants, Pain au Chocolat, Pferdesteaks,…). Franzosen lieben Gössl-Trachten aus Salzburg. Sie fuchteln beim Reden wie wild mit allen Extemitäten herum. Und nirgendwo anders als in Frankreich bin ich so vielen Exhibitionisten begegnet. Ja, eine sehr prägende Zeit.

Nach diesem Jahr Auszeit war klar, dass ich Französisch studiere. Ich hatte das Gefühl, alles zu wissen und zu können, schließlich hab ich dort so richtig gelebt. Es war aber tatsächlich nur ein Gefühl. Die Sprachkurse auf der Uni hab ich mit Ach und Krach geschafft – da ging´s nämlich nicht um plaudern und Alltagssprache beherrschen, kommunizieren und sich verständigen können. Nein, der Großteil war Grammatik. Jeder Satz wurde hin und hergedreht, in alle Einzelteile zerlegt und zu Grunde diskutiert. Da hätt ich ja gleich das Dolmetsch-Studium machen können! Französische Grammatik hab ich Frankreich natürlich nie so richtig gelernt – also war mein Auslandsjahr nicht von Vorteil für´s Studium. Aber dafür für´s Leben – nur das zählt!

Mein zweiter Frankreich-Aufenthalt war ein Praktikum im Disneyland Paris. Tolle, sehr lehrreiche Zeit, in der ich viele Menschen aus aller Welt kennengelernt habe. So war ich für einen Sommer Marsmännchen von der Venus – weil Französisch haben da die wenigsten gesprochen.

Frankreich ist weit weg, keiner redet mehr mit mir Französisch und so kommts, dass ich die letzten Reste, die – in welcher Gehirnhälfte auch immer – hängengeblieben sind, gelegentlich raushauen muss. In diesem Sinne – à plus (bis boid), à demain (bis morgen), bisous & merci für´s fertig lesen…

Die Bohne, die meine Welt regiert.

Ob Arabica oder Robusta ist mir eigentlich egal. Ob Kapsel oder Bohne macht für mich wenig Unterschied. Nur Filter muss es nicht unbedingt sein (naja, bevor´s gar keinen Kaffee gibt, dann vielleicht doch ein Tässchen).

Ich brauche auch nicht 1/4 Liter Milch, der mein heißes Bohnengetränk zu einem „Latte“ macht. Und bitte bloß kein Zucker! Golden muss er sein, das reicht schon zu meinem ganz persönlichen Kaffeeglück. Allzu heiß muss er nicht sein, weshalb ich auch nicht extra aufgeschäumte Milch brauche (dann muss ich immer uuultralange warten, bis die perfekte Trinktemperatur erreicht ist).

Kurz, er darf lauwarm trinkbar sein, sollte aber schon ordentlich nach Kaffee schmecken, ein Schuss Milch, los geht’s. Ob morgens, vormittags, nachmittags, abends oder nachts, die Tageszeit spielt keine Rolle. Ich kann Vorurteile – wie er sei ein Flüssigkeitsräuber oder für Herz-/Kreislaufbeschwerden und Sodbrennen verantwortlich – bestens wegignorieren.

Reden wir über die schönen Dinge. Die Tatsache, dass Kaffee Menschen verbindet, ist doch eine sehr feine Sache: Man trifft sich mit einer Freundin „auf einen Kaffee“, trinkt zum Tratsch über den Gartenzaun ein Häferl, das Kaffeehaus ist ein klassischer Ort für erste Dates. Ja sogar die, die gar keinen Kaffee trinken, laden dazu ein – wie armselig (und fast schon ein bisschen neidig) würde es sich anhören, wenn man sagt: „Kommst auf ein Glas Wasser zu mir?“

Andererseits ist kalter Kaffee auch keine Lösung. Habt ihr gewusst, dass die Redewendung „Koida Kaffee mocht scheee“ aus der Barockzeit – der absoluten „Schönheitsepoche“ – stammt? Die extrem scheußlich geschminkten Menschen mit ihren weißen Perücken haben nur kalten Kaffee getrunken – weil Schminke und Lippenstifte qualitativ so schlecht waren  (nämlich auf Wachsbasis), dass die Farbe vom heißen Kaffeedampf völlig zerlaufen ist. Ganz schöne Klugscheißerei, nicht wahr?

Ob auf natürlichem Wege kalt geworden oder Eiskaffee – für mich keine akzeptable Alternative. Obwohl, ja ich gestehe, vor ein paar Tagen habe ich der Versuchung nachgegeben und einen – allerdings warmen – Eiskaffee (den besten ever!) bekommen. Er war gut, aber eben auch recht üppig – der Schlag, das Eis, die Schokosauce…war es die Mischung draus, die mir nicht gut getan hat? Vor allem weil ich gar keinen Schlag mag. Aber dieses optisch gut aussehende Ding war einfach zu verführerisch. Doch es hat bestätigt: Muss nicht sein.

Ja, dem Kaffeegenuss widme ich mich mit größter Hingabe: Der erste Weg aus dem Bett führt mich direkt zu meiner DeLonghi (sorry, in diesem Fall muss ich ein bisschen angeben, hier scheint´s mir gerechtfertigt): Maschine durchspülen, Knopf drücken und schon liegt der morgendliche Kaffeeduft in der Luft. Besonders am Wochenende liebe ich es, mit meinem Riesenhäfn und einem guten Buch noch einmal unter der Bettdecke zu verschwinden. Was für ein Start in den Tag!

Niko, mein kleiner Frühaufsteher, wurde von Anfang an nur auf eines trainiert: Mama braucht in der Früh als erstes einen Kaffee. So fragt er nicht selten gleich nach dem Aufwachen, ob wir (in die Küche) auf einen Kaffee gehen und er die blinkenden Knöpfe bedienen darf. Jedes Mal lobe ich seinen Kaffee in den höchsten Tönen (= mütterliche Motivation)!

Ihr findet, es ist grausige Berechnung? Hm, warum nicht, wenn in ein paar Jahren noch Spuren dieser „Kaffee-Erziehung“ geblieben sind und er mir ganz automatisch den Kaffee vielleicht sogar ans Bett bringt?

Also bleib ich weiter dran – vielleicht wird dieser Traum einmal Wirklichkeit?! Wenn schon nicht jeden Tag, dann bitte zumindest am 1. Oktober, am Tag des Kaffees (letzte Klugscheißerei für heute). Ich muss ihm morgen gleich von diesem wichtigen Datum erzählen…

Motivation ist alles!

Die Bügelwäsche stapelt sich, der Garten gehört frühlings- oder winterfit gemacht, die Gemüsezöglinge wollen gepflanzt bzw. später gedüngt werden, man hat allen möglichen Papierkram zu erledigen, die Kaffeemaschine sollte entkalkt, das Auto gesaugt werden, sporteln wär auch wieder mal nicht schlecht… und es freut einen einfach nicht, zur Tat zu schreiten. Obwohl alles wirklich schon so dringend nötig wäre, kommt man nicht in die Gänge.

Aber schließlich ist morgen immer der beste Tag, um all diese wirklich wichtigen  und vor allem zeitraubenden Dinge zu erledigen. Und morgen ist dann alles wieder soviel, dass eben übermorgen wirklich ganz fix alles gemacht wird. Kennt ihr das auch? (Ich hoffe schon!!!?!)

Das Problem ist, dass mir das nicht nur mit Alltagsgschichten so geht, sondern auch mit guten Ideen. Die Idee zu diesem – ja man kann es schon so nennen – Projekt (Blog klingt mir irgendwie zu jugendlich) kam mir vor langer langer Zeit… heuer im Februar nämlich.

Republic. Konzert von Milky Chance. Ich war schlecht drauf und hatte absolut keine Lust auf Gedüdel, geschweige denn Menschenmassen (weil die standen ja vorm Eingang schon Schlange – hat die Laune nicht unbedingt gehoben). Naja, und viele Menschen und ich, das ist so eine Sache – aber das ist ein anderer Gedanke.

Jedenfalls hat es dieser Typ mit den witzigen Haaren und der schönen Stimme dann doch geschafft, mich zu einem Lächeln hinzureißen, dass ich mich zur Musik bewege und – zumindest bei „Stolen Dance“ – mitsinge. Andere Lieder kannte ich ja nicht – es war weder Zeit noch hatte ich Lust, mich aufs Konzert „vorzubereiten“: Also tagelang seiner Musik zu lauschen, um dann wenigstens ansatzweise die Lippen richtig zum Text zu bewegen. So, als wär ich schon immer Fan gewesen.

Und irgendwann kam DIE Idee: 40 Tage vor meinem 4.0-Ereignis starte ich einen Blog (ach, wie jugendlich ich doch bin!!!) und teile ein paar meiner Lebensg´schichten mit dem virtuellen Universum. Mein Gott, ich war Feuer und Flamme und habe mir fest vorgenommen, das gleich am nächsten Tag anzugehen. Oder zumindest in der Woche drauf.

Jetzt ist Mitte Juli, 4.0 ist keine 20 Tage mehr hin und ich eiere immer noch irgendwie so herum. Noch dazu muss ich mich dann auch noch mit inneren Monologen herumschlagen – soll ich, soll ich nicht, interessierts wen oder nicht. Letzteres stell ich jetzt mal hinten an, weil wer nicht mag, braucht ja nicht reinschaun (seid´s froh, dass ich Plan A – jeden Tag meine geistigen Ergüsse per E-Mail zu schicken – gleich mal verworfen habe).

Den verzögerten Start – von dem ja außer mir nicht wirklich jemand wusste –  kann ich nicht mal auf die Technik schieben. So wie bei den Raketenstarts… das wird ja auch ständig wegen irgendwelcher Kleinigkeiten auf irgendwann verschoben. Gut, der Unterschied ist, dass es da um Menschenleben geht – bei mir halt weniger.

So ein virtuelles Tagebuch (nein, ich werde nicht noch einmal das Wort „Blog“ verwenden), ist heutzutage ja schnell erstellt (und nein, natürlich hab ich das nicht selbst gemacht!). Keine Ausreden, keine guten Gründe – es war eben immer morgen der beste Tag, um das anzugehen. So vergeht die Zeit – und das viel zu schnell. „1.000 Jahre sind ein Tag“ hat doch der Udo schon gesungen.

So wurden aus den 40 Tagen vor Start eben knappe 20 halbe (danke Ulli!), weil schließlich ist 20 mal zwei auch 40. Weil aber 20 halbe Gschichten auch komisch sind, werden´s jetzt eben so viele, wie es werden. Hört sich planlos an? Ist es auch! Lassen wir uns doch alle überraschen!

Ich weiß, ich brauch jetzt nichts schönzureden. Tatsache ist, dass ich so lange auf den morgigen besten Tag dafür gewartet habe, dass es schon wieder fast zu spät gewesen wär. Darum: Enfach tun tut meistens verdammt gut…