Reine Glückssache.

Angeblich ist er uns angeboren, der „happiness set point“. Unser ganz persönliches Glück und Wohlbefinden wird durch erfreuliche und unerfreuliche Erlebnisse gesteigert oder gemildert. Das große Aber: Wie beim Gewicht gibt´s auch hier den Jojo-Effekt. So kommt´s, dass das Glücklichsein mal mehr, mal weniger ist, aber immer wieder zu seinem Ausgangspunkt zurückkehrt (das allerdings jetzt im Gegensatz zum Gewicht).

Glück kommt und geht also je nach persönlichem Befinden. Glück ist schon so alltäglich, dass wir es oft gar nicht mehr wahrnehmen. Weil – und ja, jetzt kommt, was kommen muss: Es sind die kleinen Dinge, die uns glücklich machen!! Weil „wer die kleinen Dinge im Leben schätzt, der hat den wahren Weg zum Glück gefunden“ – wie wahr, wie wahr.

Sie sind gar nicht so schwer zu finden, die kleinen Dinge, und die Möglichkeiten sind grenzenlos. Freundlichen Leuten zu begegnen findet man schön und es macht einen selbst noch ein Stück freundlicher – ganz automatisch. Es tut gut, sich etwas Zeit für sich selbst zu nehmen und die Batterien aufzutanken.

Es beweist innere Größe, wenn man sich selbst treu bleibt, nicht mit dem Strom schwimmt und Nicht-Erreichbarem hinterher jagt. Es ist großartig, aufmerksam durch die Welt zu spazieren.

Der erste Schnee (natürlich in der richtigen Jahreszeit) zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht. Der Duft von frischem Kaffe (egal zu welcher Tageszeit) macht zufrieden und motiviert ungemein. Ein herzliches Kinderlachen steckt an und wir begleiten freudig die ersten wackligen und holprigen Schritte dieser kleinen Wesen.

Wir „grooven“ zu guter Musik (die erste FM4 Sunny Side up-CD weckt in mir ganz heimelige Gefühle) und singen im besten Fall sogar mit. Die Tatsache, dass der eigens angelegte Naschgarten(versuch) samt Gemüse im Garten wächst und gedeiht erfüllt mit Stolz und macht zufrieden. Blinzeln die ersten warmen Sonnenstrahlen nach einem langen Winter durchs Fenster, blinzeln wir gut gelaunt zurück.

Da geht einem s´Herzerl doch so richtig auf. Und weiß man die kleinen Dinge des Lebens wirklich zu schätzen, fühlt man sich doch gleich wohler, oder etwa nicht?

Manchmal werden wir abgelenkt und bilden uns ein, genau das haben zu müssen, was die Tonnen an Werbeprospekten, die in unsere Postkasterl flattern, anpreisen. Wir brauchen dies und das, müssen da- und dorthin shoppen – doch macht es uns wirklich glücklicher, wenn wir die zehnte Wasserkaraffe kaufen, weil sie im Prospekt so toll ausschaut und noch dazu um minus 25 Prozent angepriesen wird (ja gut, manchmal eben schon!)? Geht es uns besser, wenn wir samt Kindern von einem Termin zum anderen hetzen, wenn wir ständig versuchen alles richtig machen und sämtliche Aufträge erfüllen wollen?

Warum wollen wir immer mehr und immer öfter das, was wir nicht haben? Warum stellen wir immer höhere Erwartungen an uns selbst und andere. Warum sind wir immer weniger zufrieden mit dem, was wir im Augenblick haben oder bisher erreicht haben? Aber Hand aufs Herz – was genau wäre besser, wenn´s anders wär, als es ist?

Glück kann man lernen, sagt die Glücksforschung. Und die vielen Klatschblätter empfehlen andauernd die „7 Tricks“ oder „10 Schritte“ zum Glücklichsein: Früh schlafen gehen, sich viel an der frischen Luft bewegen, gezielt lächeln und helfen, Vorfreude (ein geplanter Urlaub erhöht anscheinend das Wohlbefinden um ganze zwei Monate – der Urlaub selbst hat einen etwas weniger positiven Effekt als die Vorfreude darauf!!!), Qualitäts-Zeit mit Familie und Freunden, zur Ruhe kommen.

Das Rezept für´s Glück: Positive Grundgestimmtheit vermengt mit einer Prise positivem Denken und ein, zwei „kleinen Dingen“, den Moment leben und den Augenblick genießen. Wer weiß, wann und ob er wiederkommt? Ein paar innovative Leute haben sogar eine virtuelle „Meldestelle für Glücksmomente“ kreiert, wo sich die kleinen schönen Dinge festhalten lassen. Oder jeder merkt sich einfach für sich, was einem so richtig taugt und gefällt und hofft auf Wiederholung.

Und keine Sorge, sollte es mal zu viel Glück sein – nach einer Zeit der großen Glücksgefühle stellt unser Körper das persönliche Glücksempfinden eh wieder ganz automatisch auf „Normalbetrieb“ ein. Fazit: Eine kleine Überdosis schadet in dem Fall nix…

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